Ist Männerschnupfen wirklich so dramatisch?© master1305 iStock GettyImages Plus
Festhalten lässt sich zumindest, dass es bei Männern und Frauen Unterschiede in der Lebensweise gibt, die sich auch darauf auswirken, wie anfällig man für Erkrankungen ist. Noch entscheidender sind aber Unterschiede im Immunsystem. Hier funktionieren Männer und Frauen aufgrund der unterschiedlichen Hormonhaushalte anders. Das weibliche Immunsystem reagiert auf Krankheitserreger schneller und aggressiver. Das männliche Immunsystem ist hier nicht ganz so schnell und effizient, was wiederum dazu beiträgt, dass Männer anfälliger sind und schneller und öfter krank werden als Frauen. Dies gilt jedenfalls für Krankheiten wie grippale Infekte oder eine echte Grippe. Bei anderen Reaktionen des Immunsystems, wie zum Beispiel Allergien, erkranken Frauen öfter als Männer. Die stärkeren Abwehrkräfte von Frauen werden in der Wissenschaft auch als Erklärung dafür gesehen, dass Frauen wiederum häufiger von Autoimmunerkrankungen getroffen werden als Männer. Bei einer Erkältung lässt sich durch diese Unterschiede im Immunsystem erklären, dass der männliche Körper länger braucht, um die Erkrankung zu bekämpfen, Männer trifft eine solche Erkältung also länger und damit unter Umständen auch härter als Frauen. Dies gilt jedoch nicht nur für den sprichwörtlichen Schnupfen, sondern allgemein für viele Infektionskrankheiten, die durch Viren oder Bakterien übertragen werden. So ist die Anzahl von betroffenen Männern beispielsweise auch bei Hepatitis oder Tuberkulose höher als die der betroffenen Frauen. Dazu kommen nun auch die Unterschiede in den Lebensgewohnheiten von Frauen und Männern. Frauen ernähren sich beispielsweise bewusster und gesünder und neigen weniger zu riskanten Lebensweisen. Gesündere Ernährung bedeutet in aller Regel mehr Obst und Gemüse, also mehr Vitamine und eine ausreichende Versorgung mit anderen Nährstoffen. Eine solche bewusste Ernährung hilft dem Immunsystem wiederum, besser mit Angriffen von außen fertigzuwerden. Allgemein geht man auch davon aus, dass Frauen sich regelmäßig impfen lassen, öfter und auch schneller zum Arzt gehen, beispielsweise ganz selbstverständlich die Termine zur Vorsorge einhalten. Man könnte prinzipiell sagen, dass Frauen allgemein einen gesünderen Lebensstil pflegen. Diese Kombination aus unterschiedlichen Immunsystemen und Gewohnheiten liefert also erste Erklärungsansätze für den Männerschnupfen, abschließend erforscht sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei Erkrankungen jedoch noch nicht.
Weitere ArtikelDie Prostata: Aufgaben und mögliche ErkrankungenDie Prostata spielt eine wesentliche Rolle bei der Fortpflanzung. Sie ist jedoch auch anfällig für verschiedene Krankheiten. Wie Bitterstoffe wirken und warum sie förderlich für unsere Gesundheit sindBitterstoffe werden oftmals mit negativen Geschmäckern verbunden, obwohl sie viele gesundheitsfördernde Eigenschaften haben: sie wirken sich positiv auf unsere Verdauung auf und regen die Durchblutung an. Neuropathie - schmerzende Nerven, nervende SchmerzenNeuropathie ist die Folge einer Schädigung der Nerven. Es kann sich um einen einzelnen Nerv oder eine Gruppe von Nerven im Körper handeln, die Schmerzen verursachen. Hier erfahren Sie mehr. Gürtelrose - was nun?Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, die durch das gleiche Virus verursacht wird, das auch die Windpocken auslöst. Eine Heilung muss natürlich erfolgen. Es gibt jedoch Mittel, welche die Symptome lindern. Herz-Kreislauf-System: Unser LebensmotorDas Herz-Kreislauf-System, mit dem Herzen als zentralem Motor, ist entscheidend für unsere Gesundheit. Neben physischen Herzerkrankungen gibt es auch das faszinierende Phänomen des „gebrochenen Herzens”. Blutzuckermessgeräte: Wissenswertes bei DiabetesFür Menschen mit Diabetes ist die regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels unerlässlich. Hier kommen Blutzuckermessgeräte ins Spiel. |