Dicke Luft in Corona-Zeiten - Luftverschmutzung als Katalysator?© zigres AdobeStock 347373251 Große Städte, wie etwa zu Anfang der Pandemie der Großraum Madrid, entwickeln sich immer wieder zu Corona-Hotspots. Als eine mögliche Ursache dafür scheint die Tatsache, dass in Städten (außerhalb der Lockdown-Phasen) gewöhnlich viele Menschen aufeinandertreffen, infrage zu kommen. Andererseits wurde auch beizeiten vermutet, dass da etwas in der Luft liegt, dass die Luftverschmutzung, insbesondere das Stickstoffdioxid (NO2), einen guten „Nährboden“ bereitet für die Infektion mit Covid-19 und schwere Verläufe. Stickstoffdioxid ist ohnehin ein Schadstoff, der Atemwegs- sowie Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen kann. Dieser mögliche Zusammenhang wurde von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) untersucht. Herangezogen wurden in dieser Studie Satelliten-Daten über Luftströme und Luftverschmutzung sowie die Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Untersuchungen in der Fachzeitschrift „Science oft the Total Environment“. Dr. Yaron Ogen vom Institut für Geowissenschaften und Geographie der MLU ermittelte also mithilfe der Satelliten-Informationen über die regionale Stickstoffdioxid-Belastung und den vertikalen Luftaustausch jene Gebiete, in denen die Stickstoffdioxid-Belastung besonders hoch und langanhaltend ist – die also eine relativ hohe Luftverschmutzung bei geringer Luftbewegung aufweisen. Die gewonnenen Daten hat er ins Verhältnis gesetzt zu Todesfällen im Zusammenhang mit Corona (in Italien, Spanien, Frankreich sowie Deutschland). Dass diese Analyse-Methode Regionen- und nicht Länder-Vergleiche anstellt, ermöglicht differenzierte Ermittlungen. Tatsächlich kam der Geowissenschaftler zu dem Ergebnis, dass da, wo der Stickstoffdioxid-Wert besonders hoch und der Luftaustausch sehr gering ist, die Todeszahlen im Zusammenhang mit Covid-19 höher sind als andernorts. Dr. Ogen vermutet zudem, dass dies auch dem durch die anhaltende Luftverschmutzung möglicherweise schlechteren Gesundheitszustand der in diesen Gebieten Lebenden geschuldet sein könnte. Allerdings bezeichnet Dr. Ogen seine Arbeit selbst nur „als ersten Hinweis, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen dem Grad der Luftverschmutzung, der Luftbewegung und der Schwere des Verlaufs von Corona-Ausbrüchen gibt“ – solche Abhängigkeiten müssten noch weitergehend und in einem größeren Rahmen untersucht werden.
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